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Sielow-Merzdorf – „Septemberschrei“ im Cottbuser Lager (31.8.2023)

Die neue Folge unseres Podcasts „Tiefgang durch die Stadt“ ist raus!

Die Folge finden Sie hier.

In den Cottbuser Stadtteilen Sielow und Merzdorf wurden im Ersten Weltkrieg bis zu 20.000 Kriegsgefangene interniert. Sie kamen aus Russland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Australien, „Indochina“, Tunesien, Senegal u.a. Ländern der Welt. Ihre Schicksale sind fast vergessen. Dank einer Ausstellung des Stadtmuseums in Raikos Heimatstadt sind wir darauf aufmerksam geworden und widmen uns dieser Geschichte.

Sie ist reich an Schrecken, überraschenden, teils weltgeschichtlichen Verknüpfungen – teilweise mit NS-Geschichte. In der Geschichte der Kriegsgefangenenlager von 1914-1923 kommen Aspekte der Geschichte der Kriegsgefangenschaft, des Völkerrechts, des Rassismus (gegen „Slawen“) und Antisemitismus zum Tragen.

Wir sprechen über die tödliche Fleckfieber-Epidemie im Sielower Lager, über Strafen, Gewalt und Zwangsarbeit, aber auch über Freizeit, Solidarität sowie internationale und lokale humanitäre Hilfe in kriegerischen Zeiten.

Beim Tiefgang erkunden wir die letzten vorhandenen Spuren einer vergessenen Geschichte, die wir nur noch in Merzdorf finden. Hier wurde 1915 ein zweites KGL errichtet, deren Friedhof wir besuchen und der Schicksale der Gefangenen gedenken.

Am Ende fragen wir uns, ob das Sielower Lager, das 1921-1923 noch als Abschiebelager gegen sog. „lästige Ausländer“ weitergenutzt wurde, das erste „Konzentrationslager“ auf deutschem Boden war.

Entdecken Sie mit uns die überregional bedeutende und leider auch aktuelle Geschichte der KGL in Cottbus.
In der nächsten Folge hören Sie noch ein spannendes Interview mit einem der Kuratoren der Ausstellung im Stadtmuseum, Robert Büschel.

Wie bedanken uns bei Robert Büschel vom Cottbuser Stadtmuseum für seine hervorragende fachliche Unterstützung!

tiefgang[at]kliopolis.de

Herzliche Grüße

Thomas Bryant und Raiko Hannemann 

Ringstraße – Vom antidemokratischen Bollwerk zur Straße der Zivilisation (15.6.2023)

Die neue Folge unseres Podcasts „Tiefgang durch die Stadt“ ist raus!

Die Folge finden Sie hier.

Der „Ringstraße“ sieht man kaum an, dass sie um die Wiener Altstadt so angelegt wurde, um Revolutionen leicht niederkartätschen zu können. Heute reiht sich am Prachtboulevard ein bedeutendes Gebäude, ein Denkmal und eine Prachtpiazza an die andere.

Zu finden sind zahlreiche Paläste. Hier liegen bedeutende Tempel der Kultur und Wissenschaft: Oper, Burgtheater, faszinierende Museen und Universität. Bedeutende Architektur wurde umgesetzt; von Historizismus bis Jugendstil. Bauen musste die Arbeiterschaft, die trotz Monarchie zunehmend selbstbewusst und kämpferisch wurde.

Nationale und Weltgeschichte wurde auf und an der Ringstraße geschrieben: In der Hofburg erklärte der Kaiser 1914 Serbien den Krieg. Auf dem Heldenplatz verkündete Adolf Hitler 1938 den sog. „Anschluss“ Österreichs, womit die systematische Verfolgung der jüdischen Österreicher:innen begann.

Bereits zuvor war Österreich 1933/34 zu einem faschistischen Ständestaat geworden; ausgehend von der sog. „Selbstausschaltung“ des am Ring gelegenen Parlaments. Sozialdemokrat:innen, die besonders im „Roten Wien“ stark waren, sowie Liberale waren unter den austrofaschistischen Bundeskanzlern Dollfuß und Schuschnigg verfolgt und ins Exil gedrängt worden.

Im gewaltigen neugotischen Rathaus wirkte um die Jahrhundertwende auch der berüchtigte antisemitische Politiker, Karl Lueger. Ihn erlebte der junge Hitler, der sich in dieser Zeit gerade als Postkartenmaler verdingte.

Parlamentsgebäude und Rathaus stehen aber auch für Fortschritt. Sie bildeten ein selbstbewusstes Gegengewicht zur gegenüber liegenden Hofburg – dem Sitz der Monarchie. Sie waren – und sind es bis heute – prächtige Orte der Demokratie und einer modernen, serviceorientierten Verwaltung, von der andere Verwaltungen einiges lernen könnten.

An kaum einem anderen Ort im deutschsprachigen Raum treffen derart viele Aspekte der europäischen Moderne zwischen Zivilisation und Barbarei auf engstem Raum zusammen, wie hier.

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tiefgang[at]kliopolis.de

Herzliche Grüße

Thomas Bryant und Raiko Hannemann 

Bürgerräte MH – Demokratie und Gerechtigkeit in Ostberlin (1.6.2023)

Die neue Folge unseres Podcasts „Gesprächsfaden“ ist raus!

Die Folge finden Sie hier.

Ich spreche mit der Bürgerinitiative „Demokratie. Gerechtigkeit. Bürgerräte in Marzahn-Hellersdorf“ über ausgeloste Bürgerräte als eine Methode der Beteiligung am politischen Prozess. Die Initiator:innen Uta Glienke, Raiko Hannemann und Wolfram Hülsemann erklären, was Bürgerräte sind, wie sie funktionieren und was sie mit sozialer Gerechtigkeit zu tun haben.

Die Initiative engagiert sich im Ostberliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf dafür, dass die Bezirksverordnetenversammlung (eine Art „Bezirksparlament“) regelmäßig ausgeloste Bürgerräte einberuft. Die immer wieder aus der Einwohnerschaft neu ausgelosten Räte sollen damit beauftragt werden, politische Empfehlungen zu einer konkreten Fragestellung im Bezirk zu erarbeiten, über die dann das Bezirksparlament einen Beschluss herbeiführen muss.

Die Engagierten sprechen über ihre Beweggründe für die Initiative. Diese stammen aus ihren persönlichen Erkenntnissen und Erfahrungen aus dem Alltag, dem eigenen Erleben von Beteiligungsformaten oder aus der Wissenschaft. Bekämpfen wollen sie den sich verbreitenden „Frust an Demokratie“ und wollen dagegen „Lust auf Demokratie“ machen. Besonders unerträglich finden sie die inzwischen gut erforschte Tatsache, dass Menschen, die in prekären Lebensverhältnissen leben, einerseits deutlich schlechtere Chancen haben, ihre Stimmen einzubringen und sich andererseits immer mehr aus dem politischen Prozess zurückziehen. In Marzahn-Hellersdorf sind bei der letzten Wahl fest 50% der Wahlberechtigten nicht wählen gegangen.

Die Initiative ist davon überzeugt, dass man mit ausgelosten Bürgerräten, deren Diskussionsergebnisse auch gehört werden, zu mehr (sozialer) Gerechtigkeit in der Demokratie beitragen kann (auf kommunaler Ebene und darüber hinaus).
Dabei geht es der Initiative nicht darum, Bürgerräte gegen die repräsentative Demokratie durchzusetzen. Im Gegenteil: nach ihren Vorstellungen soll der Bezirk den „Marzahn-Hellersdorfer Weg“ gehen. D.h. die demokratischen Parteien im Bezirk bzw. die gewählte Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt, sollen Bürgerräte wollen und sie als ergänzende Beteiligungsmöglichkeit für die Einwohnerschaft ermöglichen.

Weitere Informationen zur Initiative erhalten Sie unter www.buergerraete-mh.de
Wer unterstützen oder mithelfen will, kann die Initiative kontaktieren unter info[at]buergerraete-mh.de.

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info[at]kliopolis.de

Herzliche Grüße

Jördys Hannemann 

Marienthal – Arbeitslosigkeit und das Schrumpfen des Lebens (5.4.2023)

Die neue Folge unseres Podcasts „Tiefgang durch die Stadt“ ist raus!

Die Folge finden Sie hier.

Was macht Arbeitslosigkeit mit Menschen? Das wollten die jungen Wiener Forscher:innen um Marie Jahoda und Lotte Danziger wissen. Im Auftrag der österreichischen Sozialdemokratie machten sie sich 1931/32 auf den Weg nach Marienthal – eine Industrie- und Arbeitersiedlung, in der eben erst 80% der Einwohner arbeitslos geworden waren. Die dortige Textilfabrik, die seit 1823 Menschen beschäftigte und eine kleine Stadt entstehen ließ, schloss für immer ihre Tore.

Die meisten Arbeiter:innen waren überzeugte „Sozis“ mit Arbeiterstolz, waren Mitglieder in Sport-, Kultur- und Gewerkschaftsvereinen, abonnierten politische Zeitungen. Doch die Arbeitslosigkeit verwandelte den Ort in eine „müde Gemeinschaft“. Die Forscher:innen stellten fest, dass diese radikale Krise die Menschen nicht politisch-kämpferisch machte, sondern resigniert, verzweifelt, apathisch.

Die berühmte Marienthal-Studie ist nicht nur ein Urknall der Sozialwissenschaften, sondern auch ein Plädoyer für eine humane Gesellschaftswissenschaft, die dort hingeht, wo sie auch stattfindet.

Die Studie ist eine Erinnerung daran, dass Arbeitslosigkeit eine der zuverlässigsten Krisenerscheinungen im Kapitalismus ist. Auch wenn der mediale Diskurs heutzutage eher den Arbeitskräftemangel beschwört.

Begleiten Sie uns nach Wien und Marienthal zu den Spuren einer untergegangenen Kultur – der Arbeiter und des roten jüdischen Wien.

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Herzliche Grüße

Raiko Hannemann 

Neuer Podcast im Kliopolis-Podcast-Kanal! (25.2.2023)

Der Gesprächsfaden ist raus!

Die erste Folge finden Sie hier.

In der ersten Folge diskutieren wir mit dem Historiker und Autor, Dr. Enrico Heitzer, über die frühe Zeit des Kalten Krieges, über NS-Vergangenheit, Spionage und die junge Bundesrepublik – und das anhand einer der schillerndsten antikommunistischen Organisationen der frühen Bundesrepublik: der „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“ (KgU).

Was haben wir im Podcast „Gesprächsfaden“ vor? Finden Sie hier den Trailer.

Der Gesprächsfaden ist ein Informations- und Diskussionspodcast. Hier treffen Wissenschaft, Alltagsleben, politische Diskussion und Aktion zusammen. Vorrangig werden Themen aus den Bereichen Politik, Geschichte, Soziologie, Philosophie, Psychologie und Wirtschaft berührt.

Der Begriff „Gesprächsfaden“ lässt eine Reihe von Assoziationen zu. Als erstes fällt einem vielleicht der sprichwörtliche rote Faden ein, der sich gradlinig durch das Gespräch zieht. In der Realität verlaufen wahrscheinlich die wenigsten Gespräche auf diese Art und Weise, d.h. man schweift ab, der Faden kann sich verknoten und dann muss man den Knoten wieder aufdröseln.
Das ist völlig normal und zu einem gewissen Grad auch erwünscht. Hauptsache für ein Gespräch ist doch, dass der Faden nicht abreißt.

In unserem Podcast führen wir Interviews und Diskussionen mit Wissenschaftler:innen, Akteuren aus Politik und Zivilgesellschaft oder aber einfach mit ‚Menschen auf der Straße‘, oder wo man Menschen sonst so antreffen kann. Wir hören jeden an; und fangen dann an zu diskutieren. Hauptsache, wir kommen ins Gespräch. 

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gespraechsfaden[at]kliopolis.de

Herzliche Grüße

Jördys Hannemann und Raiko Hannemann 

Veröffentlicht: Jahresrückblick 2022 unseres „Tiefgangs durch die Stadt“

Neue Folge unseres Podcasts: Ein kontroverses historisch-politisches Gespräch in Zeiten der „Zeitenwenden“ (29.12.2022)

Hören Sie in die neuste Folge unseres Podcasts „Tiefgang durch die Stadt“, in der Raiko Hannemann und Thomas Bryant das Jahr 2022 anhand der Folgen des Podcasts 2022 die Krisen unserer Zeit kontrovers reflektieren: Krieg, Klimawandel, „Zeitenwenden“ in der Erinnerungskultur in Deutschland.

Die Folge finden Sie hier.

In dieser Folge diskutieren Bryant und Hannemann über die Chancen und Gefahren von „Zeitenwenden“. Sie nehmen sich Themen vor wie Klimawandel und Verkehrswende, Kriege und „Zeitenwenden“, Hungerkatastrophen und Völkermorde. Dies ist sicher eine der kontroversesten Folgen des historischen Podcasts.

So einzigartig Krisen sein mögen – es sei denn, sie sind Wiederholungen als Farce – so sehr durchsucht man instinktiv die Geschichte nach schmerzhaften Lehren und Blaupausen für kluges Handeln. Die Geschichtsbetrachtung in Krisenzeiten birgt aber auch Gefahren: Denn wenn „Zeitenwenden“ ausgerufen werden, können auch fortschrittliche Entwicklungen jäh unterbrochen, alles Bisherige pauschal verworfen werden. Das betrifft in diesem Jahr nicht nur die Verteidigungs- und Außen-, die Klima- und Energie-Politik. Der Diskurs über den Ukraine-Krieg hat auch die Geschichtskultur in Deutschland massiv erschüttert.

Der Angriffskrieg gegen die Ukraine hat in öffentlichen Debatten zu neuen Tönen geführt: Begriffe, die mit der NS-Geschichte in Verbindung stehen – Vernichtungskrieg, Diktatfrieden, Blitzkrieg, Appeasement-Politik, Völkermord – werden im Kontext des aktuellen Krieges verwendet. Die kürzlich noch als legitim geltende Ansicht, dass sich angesichts der Katastrophen des 20. Jahrhunderts eine militärische Außenpolitik moralisch verbiete, steht gegenwärtig in den freundlichsten Kritiken unter Naivitätsverdacht. In der Kritik an dieser Entwicklung sind wir uns einig.

Besonders kontrovers diskutieren die „Tiefgänger“ dagegen die Geschichtspolitik des Bundestages. Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine stufte eine Parlamentsmehrheit die Hungerkatastrophe des „Holodomor“ 1932/33 als „Genozid“ ein. Wir diskutieren so kontrovers wie die internationale Geschichtswissenschaft, ob das von Josef Stalin nicht nur in der Ukraine verbrecherisch herbeigeführte Massensterben mit dem Begriff „Genozid“ adäquat gefasst werden kann. Die deutsche Debatte, ob der Holodomor und sogar der gegenwärtige Krieg „genozidale Züge“ trage, scheint auch die in Deutschland virulenten Bedürfnisse nach „Entlastung von der Geschichte“ zu adressieren.

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tiefgang[at]kliopolis.de

Herzliche Grüße Ihr

Raiko Hannemann 

Nullachtfuffz’n. Krieg und die Spandauer DIN-Norm des Todes

Neue Folge unseres Podcasts „Tiefgang durch die Stadt“ (31.07.2022)

Hören Sie in die neuste Folge unseres Podcasts „Tiefgang durch die Stadt“, in der es um das Leid im Krieg und die Ursprünge der Waffen geht, mit deren Hilfe im Ersten Weltkrieg Millionen Menschen das Leben verloren oder körperlich und psychisch verstümmelt wurden!

Die Folge finden Sie hier.

Raiko Hannemann und Thomas Bryant sprechen über die Geschichte der Spandauer Waffenindustrie, die von 1722 bis 1918 das preußische und später das deutsche Heer mit Waffen aller Art ausstattete.

In Spandau wurden insbesondere vor und während des Ersten Weltkriegs verheerende Waffen entwickelt und massenhaft produziert – darunter das Maschinengewehr MG 08/15. 

„08/15“ ist in den Alltagssprachgebrauch eingegangen als sprichwörtliche Metapher für „gewöhnlich“, „austauschbar“, „nichts besonderes“. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Spandauer Entwicklung wurde als erstes vollständig standardisiert und massenhaft produziertes Maschinengewehr zum Geburtshelfer der „Deutschen Industrienorm“ DIN. Während des Ersten Weltkrieges wurden seine einzelnen Bauteile in privaten und staatlichen Industriebetrieben im gesamten Deutschen Reich produziert, um sie schließlich u.a. in Spandau zur massenhaft Tod-bringenden Kriegswaffe endzumontieren.

Während des Gesprächs erkunden Thomas Bryant und Raiko Hannemann die heute bei genauem Hinsehen noch sichtbaren Spuren des einst riesigen Rüstungsindustriegeländes. Leider waren auf dem großen Areal entlang der Havel keine sichtbaren Hinweise auf diese sehr besondere Industriegeschichte zu finden, welche die Stadt Spandau über Jahrhunderte prägte. Dabei sind noch heute zahlreiche Industriegebäude erhalten, die unterschiedlich genutzt werden: Z.T. hat vielfältiges Gewerbe – von Gastronomie und Eventveranstaltern bis hin zu Fahrzeugbau – seinen Platz in den Gebäuden gefunden. Andererseits werden einige noch gut erhaltende Gebäude zu Wohnanlagen umgebaut und ergänzt. Auf Teilen des Geländes befinden sich heute Parkanlagen, Havelbadestrände oder Bootshäuser. Die Spuren der Geschichte des Geländes – von der idyllischen Havelinsel Eiswerder bis zur berühmten Zitadelle Spandau – werden somit deutlich überformt.

Im Zentrum der Podcast-Folge, die zudem viele Informationen zum Verlauf der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ vermittelt, stehen indes weniger technische Details oder militärische Schlachtengeschichte, sondern vielmehr das Leid und die Schäden, die Waffen im menschlichen Körper und in der Psyche angerichtet haben – und bis heute anrichten.

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tiefgang[at]kliopolis.de

Herzliche Grüße Ihr

Raiko Hannemann

Einige Impressionen des heutigen Zustandes des Geländes sehen Sie folgend:

 

Exkursion ins ehemalige Frauen-KZ Ravensbrück (09.04.2022)

Liebe Mitglieder des Kliopolis e.V., liebe Sympathisant*innen,

 
ich möchte Euch recht herzlich zu unserer Tour durch das ehemalige Frauen-KZ Ravensbrück am 9.4.2022 einladen. Die Tour werde ich als langjähriger freier Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und als Experte zur Geschichte des Ortes übernehmen. 
 
Ravensbrück war das zentrale Frauen-Konzentrationslager im „Dritten Reich“. Es wurde im Frühjahr 1939 als das „modernste“ KZ gegründet und bestand bis April 1945. 1941 wurde ein kleines Männerlager angegliedert und in der Nähe das „Jugendschutzlager Uckermark“ für junge Frauen und Mädchen eröffnet. Mit Fortgang des Krieges entstanden über das Reich verteilt über 40 Außenlager. Das Frauen-KZ Ravensbrück wurde damit zum zentralen Umschlagplatz für weibliche Zwangsarbeit. In den Jahren seines Bestehens wurden etwa 120.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.200 weibliche Jugendliche als Häftlinge registriert. Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. Nach dem Krieg wurde das Areal von der Roten Armee genutzt, die Spuren sind heute noch sichtbar. 
Für die Tour planen wir insgesamt 5-6 Stunden ein. Wir fahren mit dem Zug vom Hauptbahnhof bis nach Fürstenberg/Havel (1 Std.) und laufen dann ca. 30 Minuten bis zur Gedenkstätte. 
 
Treff: 9. April 2022, 8:20 Uhr vor REWE im HAUPTBAHNHOF
Wir nehmen den RE 5 um 8.42 Uhr und sind 9.45 Uhr in Fürstenberg/Havel
 
Die Kosten für die Anreise sind von den Teilnehmer*innnen selbst zu tragen. Am preiswertesten fahren wir mit dem Berlin-Brandenburg-Ticket: 5 Personen = 33 €. 
Die maximale Teilnehmerzahl liegt bei 20. 
 
Für die Anmeldung schreibt bitte einen kurze E-Mail an dr.robertsommer@gmail.com
 
Anmeldeschluss ist der 7.4.2022, 23.59 Uhr. 
 
Ich freue mich über Euer Interesse!
 
Euer
Robert
Dr. Robert Sommer 

 

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